Bild des Monats: September 2021

Die Vielfalt des Phytoplanktons erkennt man nur unter dem Mikroskop

Wussten Sie, dass die Hälfte des gegenwärtig durch Photosynthese gebildeten Sauerstoff im Ozean erzeugt wird? Verantwortlich dafür ist im Wesentlichen das Phythoplankton, mikroskopische kleine Pflanzen. Es mag überraschen, dass diese pflanzlichen Algen, das sogenannte Phytoplankton, ebenso viel Sauerstoff produzieren wie die Pflanzen an Land, inklusive der majestätischen Tropenwälder. Das Phytoplankton ist nicht nur wichtig für die Sauerstoffversorgung, es bildet auch die Basis der meisten Nahrungsnetze im Ozean, indem es die Nahrung für kleinste Tiere, genannt Zooplankton, und in weiterer Folge für die Fische und damit indirekt für die Menschen bereitstellt. Einige Arten dieser kleinen Algen können auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Tier und Mensch haben, wenn sie sich exzessiv vermehren und Giftstoffe produzieren, die sich in Fischen und Meeresfrüchten anreichern und dann von Menschen konsumiert werden. Durch die Auswirkungen des Klimawandels im Ozean wie Versauerung und Erwärmung sind massive Veränderungen des Phytoplanktons zu erwarten. Am GEOMAR werden Evolutionsexperimente im Labor durchgeführt, um zu untersuchen, ob und wie schnell sich pflanzliches Plankton an diese neuen Bedingungen anpassen können. Es zeigt sich, dass sich Phytoplankton relativ schnell anpassen kann, aber dass es auch Grenzen dieser Fähigkeit gibt und dass andere Faktoren, wie zum Beispiel Nährstoffmangel, die Anpassung verlangsamen können.

Foto: Annegret Stuhr / GEOMAR

Die Vielfalt des Phytoplanktons erkennt man nur unter dem Mikroskop.  Foto: Annegret Stuhr / GEOMAR