In einem gemeinsamen Projekt wollen das UFZ und das GEOMAR zusammen mit Wissenschaftlern aus dem Oman Grundwasserflüsse in der Küstenregion rund um die Hafenstadt Salalah untersuchen. Karte: T. Müller, UFZ
Während des ersten Projekt-Workshops im Oman: GEOMAR-Direktor Professor Peter Herzig, der deutsche Botschafter Hans-Christian Freiherr von Reibnitz, seine Hoheit Dr. Fahad Al Said (Assistant Secretary General of the Innovation Development Department of The Research Council), Dr. Yasmeen Al Lawati (Deputy Director IATI) und Dr. Warner Brückmann (GEOMAR) (v.li.n.re.). Foto: S. Böttcher, GEOMAR
Ein Wave-Glider mit Spezialsensoren wird in Zukunft autonom die Grundwasserausflüsse vor der Küste Salalahs messen. Foto: Jan Steffen, GEOMAR

Wie viel Wasser verliert die Wüste ans Meer?

GEOMAR beginnt Projekt zur Untersuchung von Grundwasserverlusten an der Küste des Omans

30.05.2016/Maskat, Kiel. Das Sultanat Oman im Süden der Arabischen Halbinsel ist ein klassisches Wüstenland. Landwirtschaft ist nur im äußersten Norden sowie in der schmalen Küstenebene zwischen dem Dhofar-Gebirge und dem Arabischen Meer rund um die Hafenstadt Salalah möglich. Grundwasser ist für das Land eine äußerst wertvolle Ressource. Gleichzeitig geht wie an allen Küsten der Erde Süßwasser verloren, weil es aus dem Meeresboden austritt und ins Meer abfließt.


Das GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel koordiniert ein wissenschaftlich-technisches Projekt, das dem Oman helfen soll, die Grundwasservorräte in der Region Salalah besser zu nutzen und sie gleichzeitig langfristig zu schützen. Am 25. Mai trafen sich die Projektbeteiligten in Anwesenheit des deutschen Botschafters im Oman, Hans-Christian Freiherr von Reibnitz, und GEOMAR-Direktor Prof. Dr. Peter Herzig für einen ersten Workshop in der omanischen Hauptstadt Maskat.

Zu den Schwerpunkten des Projekts gehört die Weiterentwicklung einer autonomen Messplattform, um die Grundwasseraustritte am Meeresboden vor der Küste von Salalah zu vermessen. Dafür wird ein sogenannter Wave-Glider mit einem Spezialsensor bestückt, der feinste Konzentrationen des Elements Radon aufspüren kann. „Grundwasser enthält 10.000-mal mehr Radon als Meerwasser. Deshalb ist es ein gutes Unterscheidungsmerkmal“, erklärt der Geologe Dr. Warner Brückmann vom GEOMAR.

Mit den Daten des Wave-Gliders und weiteren Messungen des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) an Land können die verantwortlichen Stellen des Omans dann entscheiden, ob und wie viel Grundwasser sie aus dem Boden entnehmen dürfen. Bewegt sich beispielsweise nach Regenfällen im Dhofar-Gebirge viel Süßwasser im Untergrund Richtung Meer, lohnt es sich, viel an die Oberfläche zu pumpen, um den Verlust ans Meer gering zu halten.

Andererseits muss in trockenen Zeiten die Pumpleistung rechtzeitig gedrosselt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass Meerwasser in die zu leeren Grundwasserschichten nachfließt und sie dauerhaft schädigt. „Unser System wird die Grundlage für ein nachhaltiges Grundwassermanagement liefern“, sagt Dr. Brückmann.

Die Regierung des Omans fördert das Projekt mit 3,2 Millionen Euro. „Wir entwickeln hier neue Techniken, die nicht nur für den Oman lebenswichtig sind, sondern auch in anderen Regionen der Erde wertvolle Beiträge zum Umweltmonitoring und zur Zukunftsvorsorge leisten können“, betont GEOMAR-Direktor Professor Herzig.

Das Projekt ist eines von drei Pilotprojekten im Rahmen einer langfristigen Kooperation zwischen der Helmholtz-Gemeinschaft und dem Oman.

In einem gemeinsamen Projekt wollen das UFZ und das GEOMAR zusammen mit Wissenschaftlern aus dem Oman Grundwasserflüsse in der Küstenregion rund um die Hafenstadt Salalah untersuchen. Karte: T. Müller, UFZ
In einem gemeinsamen Projekt wollen das UFZ und das GEOMAR zusammen mit Wissenschaftlern aus dem Oman Grundwasserflüsse in der Küstenregion rund um die Hafenstadt Salalah untersuchen. Karte: T. Müller, UFZ
Während des ersten Projekt-Workshops im Oman: GEOMAR-Direktor Professor Peter Herzig, der deutsche Botschafter Hans-Christian Freiherr von Reibnitz, seine Hoheit Dr. Fahad Al Said (Assistant Secretary General of the Innovation Development Department of The Research Council), Dr. Yasmeen Al Lawati (Deputy Director IATI) und Dr. Warner Brückmann (GEOMAR) (v.li.n.re.). Foto: S. Böttcher, GEOMAR
Während des ersten Projekt-Workshops im Oman: GEOMAR-Direktor Professor Peter Herzig, der deutsche Botschafter Hans-Christian Freiherr von Reibnitz, seine Hoheit Dr. Fahad Al Said (Assistant Secretary General of the Innovation Development Department of The Research Council), Dr. Yasmeen Al Lawati (Deputy Director IATI) und Dr. Warner Brückmann (GEOMAR) (v.li.n.re.). Foto: S. Böttcher, GEOMAR
Ein Wave-Glider mit Spezialsensoren wird in Zukunft autonom die Grundwasserausflüsse vor der Küste Salalahs messen. Foto: Jan Steffen, GEOMAR
Ein Wave-Glider mit Spezialsensoren wird in Zukunft autonom die Grundwasserausflüsse vor der Küste Salalahs messen. Foto: Jan Steffen, GEOMAR