Hochauflösende Ozeanmodelle standen im Zentrum der virtuellen Konferenz.
Das reduzierte Design des virtuellen Konferenz-Zentrums bildete einen Kontrast zu den diskutierten hochauflösenden Ozeanmodellen.

Zukünftige Entwicklungen in der hochauflösenden Ozeanmodellierung

Virtueller Workshop führte mehr als 150 Expert*innen aus aller Welt zusammen

Ozeanmodelle sind ein wesentlicher Bestandteil der heutigen Ozean- und Klimaforschung. Jüngste Fortschritte bei der Modellierung und die verbesserte Verfügbarkeit von Beobachtungsdaten eröffnen einerseits Chancen und führen andererseits zu neuen Herausforderungen. Sie können helfen, die Rolle des Ozeans im Klimasystem besser zu verstehen und zu simulieren – eine Voraussetzung für den Schutz und eine nachhaltige Nutzung des Ozeans in der Zukunft.

In einem virtuellen Workshop diskutierten mehr als 150 Expert*innen aus Europa, den Vereinigten Staaten von Amerika, Kanada, Südafrika, Japan und China Aspekte der zukünftigen Entwicklung der Ozeanmodellierung. Das Treffen wurde vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel in Zusammenarbeit mit dem Ocean Model Development Panel (OMDP) des Kernprojekts Climate and Ocean: Variabilität, Vorhersagbarkeit und Wandel (CLIVAR) des Weltklimaforschungsprogramms (WCRP) organisiert. Die Wissenschaftler*innen erörterten den aktuellen Stand der wirbelauflösenden Ozeanmodelle – Modelle, welche die dynamischen Merkmale von Wirbeln auf Skalen zwischen einem und 20 Kilometern im globalen Ozean berücksichtigen. Außerdem tauschten sie sich über Fortschritte und künftige Anwendungen aus, die die Rolle des Ozeans im Klimasystem und Klimaschwankungen genauer verstehen helfen.

Im Rahmen des Workshops würdigten die Teilnehmer auch die Leistungen von Prof. Dr. Claus Böning, der 2020 als Professor für Ozeanographie an der Universität Kiel und am GEOMAR in den Ruhestand ging. Prof. Böning wurde als führender Wissenschaftler, Pionier für numerische Ozeanmodellierung und Mitbegründer des OMDP geehrt – ein angesehener Lehrer und inspirierender Mentor.

Der Workshop war gleichzeitig ein erster Stresstest für das Konferenzsystem des GEOMAR – von der Einreichung und Prüfung von Vortragsthemen über die Registrierung und das Programm bis hin zur Verteilung der Materialien. Die Wissenschaftler trafen sich in einem virtuellen Konferenzzentrum. „Nach anderthalb Jahren Corona-Pandemie haben wir gelernt, das Beste aus virtuellen Tagungen zu machen und schätzen die Möglichkeit, mit Experten aus der ganzen Welt zusammenzukommen“, sagte Prof. Dr. Arne Biastoch, Ozeanograph am GEOMAR. „Ein virtuelles Foyer und zusätzliche Räume für individuelle Gespräche waren eine sehr nützliche Ergänzung – außerdem bildete das reduzierte Design, das auch bei geringer Bandbreite funktioniert, einen amüsanten Kontrast zu den hochauflösenden Modellen, die auf der Konferenz diskutiert wurden.“ Auch wenn es für junge Forschende schwieriger ist, in einem solchen Online-Raum Kontakte zu erfahrenen Kolleg*innen aus dem Ausland zu knüpfen, könnte dieses Format doch einige – wenn auch nicht alle – Tagungen ersetzen und dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck wissenschaftlicher Tagungen zu verringern.

Kontakt: Prof. Dr. Arne Biastoch

Hochauflösende Ozeanmodell
Hochauflösende Ozeanmodelle standen im Zentrum der virtuellen Konferenz.
Das virtuelle Konferenzzentrum.
Das reduzierte Design des virtuellen Konferenz-Zentrums bildete einen Kontrast zu den diskutierten hochauflösenden Ozeanmodellen.