14.01.2014: Vortragsreihe WissenSchaffen

Prof. Dr. Hermann Bange: „Die Eckernförder Bucht im Wandel – Messungen an der Zeitserienstation Boknis Eck“

Veränderungen in der Umwelt und speziell im Meer spielen sich oft über lange Zeiträume ab. Doch Messreihen, die über Jahrzehnte hinweg derartige Veränderungen oder auch Kontinuitäten von Wassereigenschaften in bestimmten Regionen beobachten, gibt es leider nur sehr wenige. Eine der weltweit ältesten, heute noch aktiv beprobten Zeitserien dieser Art ist Boknis Eck in der Eckernförder Bucht. Hier werden seit über 50 Jahren jeden Monat Werte wie die Nährstoff-, Sauerstoff- und Chlorophyllkonzentration gemessen. Initiator dieser Zeitserie war der Planktologe Johannes Krey vom Kieler Institut für Meereskunde (IfM). Seit dem 30. April 1957 haben das IfM, das IFM-GEOMAR und schließlich das GEOMAR dieses Programm über die Jahre hinweg weitergeführt.


Boknis Eck eignet sich besonders gut dazu, das Ökosystem Küste unter dem Einfluss von sich ändernden Salzgehalten zu beobachten. Außerdem werden dort Prozesse untersucht, die mit dem Sauerstoffgehalt des Wassers zusammenhängen. Neben den üblichen Messungen (Temperatur, Salzgehalt, Dichte) werden hier auch Konzentrationen von Gasen wie Lachgas, Methan und Sauerstoff sowie gelöste Nährstoffe und Trübung verfolgt. Jeden Monat werden die Wasserproben mit dem Forschungskutter LITTORINA gesammelt. Die Daten dienen nicht nur dazu, die Umweltbedingungen der Ostsee zu beobachten, sondern liefern auch Vergleichswerte für Forscher in allen Weltmeeren.


In seinem Vortrag „Die Eckernförder Bucht im Wandel – Messungen an der Zeitserienstation Boknis Eck“ präsentiert der Chemische Ozeanograph Prof. Dr. Hermann Bange vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel diese besondere Beprobungsstelle und welche Bedeutung sie genau für die weltweite Forschung hat. Außerdem zeigt er die Umwelttrends, die aus den Messwerten abzulesen sind.

Zeit: Dienstag, 14.01.2014, von 10 bis 11 Uhr.
Ort: Hörsaal des GEOMAR, Standort Ostufer, Wischhofstraße 1-3, 24148 Kiel

(Anfahrtskizze)


Prof. Dr. Hermann Bange ist Professor für Chemische Ozeanographie im Forschungsbereich „Marine Biogeochemie“ am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Zu Beginn seiner Karriere hat er in Göttingen und Freiburg studiert und anschließend in Mainz über Lachgas und Methan in europäischen Küstenmeeren promoviert. Nach seiner Zeit als Postdoc am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz, in der er sich mit dem Stickstoffkreislauf des Arabischen Meeres beschäftigt hat, wechselte er im März 2001 ans damalige IfM in Kiel. Sein Spezialgebiet ist die marine Biogeochemie von klimarelevanten Spurengasen.

Der Vortrag ist Teil der öffentlichen Vortragsreihe „WissenSchaffen“, die Ozeanforschung leicht verständlich präsentiert. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei „WissenSchaffen“ über die Arbeiten des GEOMAR zu informieren. Die Vorträge eignen sich auch für Schulklassen (ab etwa Klassenstufe 10). Der Eintritt ist frei! Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei Gruppen über 20 Personen wären wir für kurze Nachricht an presse(at)geomar.de  dankbar.


Ansprechpartner für den Vortrag am 14. Januar 2014:

Prof. Dr. Hermann Bange, (GEOMAR, FB2 – Chemische Ozeanographie), hbange(at)geomar.de 
Jan Steffen (GEOMAR, Kommunikation und Medien), Tel.: 0431-600 2811, jsteffen(at)geomar.de