12.01.2016: Vortragsreihe WissenSchaffen

Prof. Dr. Anton Eisenhauer: „Von der Ozeanforschung zur Humanmedizin – die Spurenelementdiagnostik schlägt Brücken“

Krankheiten wie Osteoporose, Niereninsuffizienz oder Krebs betreffen große Teile der Bevölkerung. Je eher sie erkannt werden, desto erfolgreicher verläuft meist die Behandlung. An dieser Stelle kann auch die Ozeanforschung mit ihren Methoden einen Beitrag zum Wohl vieler Patienten leisten. Ein Team um den Geochemiker Prof. Dr. Anton Eisenhauer vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel hat ein neues Verfahren entwickelt, mit dem diese Erkrankungen präzise, frühzeitig und für den Patienten sicher diagnostiziert werden können. Letzteres soll in Zusammenarbeit mit dem UKSH unter Leitung von Dr. Michael Müller klinisch getestet werden. Das Verfahren basiert auf einer Kalzium-Isotopen-Analyse, die krankheitsbedingte Veränderungen des menschlichen Kalzium-Haushalts misst – und zwar bedeutend sensibler als herkömmliche Verfahren. Dabei reicht es, Urin oder Blut zu untersuchen. Eine Belastung der Patienten durch Röntgenstrahlen, Radioaktivität oder Kontrastmittel wird vermieden. Zudem wird nicht nur die Diagnose einfacher, sondern auch die Überwachung des Therapieverlaufs und der Wirkung von Medikamenten. Dabei kommen ähnliche Verfahren zum Einsatz, wie sie sonst am GEOMAR für die Rekonstruktion von vergangenen Klima- und Umweltbedingungen genutzt werden. In seinem öffentlichen Vortrag „Von der Ozeanforschung zur Humanmedizin“ stellt Professor Eisenhauer die Verfahren und ihre Chancen vor.

 

Zeit: Dienstag, 12.01.2016, von 10 bis 11 Uhr.
Ort: Hörsaal des GEOMAR, Standort Ostufer, Wischhofstraße 1-3, 24148 Kiel
(Anfahrtskizze)

 

Prof. Dr. Anton Eisenhauer ist Professor für Marine Geochemie im Forschungsbereich „Marine Biogeochemie“ am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Er hat in Heidelberg Mathematik und Physik studiert und anschließend dort auch über ein umweltphysikalisches Thema promoviert. Nach Forschungsaufenthalten in Pasadena (USA) und einer Tätigkeit an der Akademie der Wissenschaften Heidelberg wechselte er an das Geochemische Institut der Universität Göttingen, bevor er 1998 seine Tätigkeit in Kiel aufnahm. Sein Spezialgebiet ist die Rekonstruktion von Umweltprozessen mit Hilfe von Spurenelement- von Isotopenuntersuchungen.

Der Vortrag ist Teil der öffentlichen Vortragsreihe „WissenSchaffen“, die Ozeanforschung leicht verständlich präsentiert. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich bei „WissenSchaffen“ über die Arbeiten des GEOMAR zu informieren. Die Vorträge eignen sich auch für Schulklassen (ab etwa Klassenstufe 10). Der Eintritt ist frei! Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bei Gruppen über 20 Personen wären wir für kurze Nachricht an presse(at)geomar.de  dankbar.

Ansprechpartner:
Jan Steffen (GEOMAR, Kommunikation und Medien), Tel.: 0431-600 2811, presse@geomar.de