Das Forschungsschiff MARIA S. MERIAN im Hafen von Mindelo. Von hier startete Ende 2017 die Expedition MSM70, während der die Karten der Grimaldi-Seamounts entstanden. Foto: Jan Steffen/GEOMAR

Bild des Monats: Februar 2019

Die Grimaldi-Seamounts im östlichen tropischen Nordatlantik

Rund 800 Kilometer westlich des westafrikanischen Staats Guinea liegen in 4.000 Metern Wassertiefe die Bathymetrist Seamounts. Dabei handelt es sich um eine Kette von Unterwasservulkanen, die vor weniger als 60 Millionen Jahren entstanden ist.

Die Bathymetrist Seamounts gehören zu den sogenannten Intraplattenvulkanen. Das bedeutet, sie haben sich nicht an der Schnittstelle zweier Erdplatten gebildet, sondern mitten auf einer solchen Platte. Die Kanarischen Inseln, Kap Verde oder auch Hawaii gehören in die gleiche Kategorie. Allerdings sind viele Fragen zum Alter und zur Entstehung der Bathymetrist Seamounts noch offen. So ist es unbekannt, ob diese Seamounts über einem sogenannten HotSpot entstanden sind, zu einer südlich gelegenen Flutbasaltprovinz gehören oder ob Spalten und Brüche in der ozeanischen Kruste mit ihrer Entstehung zu tun haben.

Ein Grund für die offenen Fragen ist, dass es bis Ende 2017 nur sehr ungenaue Karten und wenige Gesteinsproben von dem Meeresboden in der Region gab. Das hat erst eine fünfwöchige Expedition des deutschen Forschungsschiffs MARIA S. MERIAN unter Leitung der Kieler Geologin Froukje van der Zwan Ende 2017/Anfang 2018 geändert.

Mit dem Fächerecholot der MERIAN konnte das Team an Bord insgesamt 67.600 Quadratkilometer Meeresboden vermessen. Dabei entstanden nicht nur die ersten hoch aufgelösten Karten bereits bekannter Strukturen. Die Geologen und Bathymetriker an Bord fanden in ihren Vermessungsdaten auch zahlreiche, bisher völlig unbekannte Strukturen und Unterwasserberge.

Das Bild des Monats zeigt eine Gruppe von Unterwasserbergen, die in der Literatur als Grimaldi Seamounts bekannt sind – nach dem regierenden Adelsgeschlecht des Fürstentums Monaco (links Princesse Alice Seamount und rechts Hirondelle Seamount). Diese Vulkane wurden während der Expedition zum ersten Mal hochauflösend kartiert und erheben sich über 3000 Meter vom ca. 4000 Meter tiefen Ozeanboden.

Die geochemischen und geophysikalischen Untersuchungen der gewonnenen Proben laufen zwar noch, aber alleine die Meeresbodenkarten haben das Wissen über die Strukturen der Erdkruste und den Vulkanismus vor der Küste Westafrikas deutlich erweitert.

Aktuell ist das Forschungsschiff METEOR (Expedition M152/2) rund um die Bathymetrists Seamounts im Einsatz. In einer ergänzenden Studie unter der Leitung der Universität Hamburg und mit Beteiligung des GEOMAR wollen Forscherinnen und Forscher mittels seismischer Methoden noch mehr über die Vulkane und die umliegende Ozeanische Kruste zu erfahren.

Links:
www.oceanblogs.org/msm70 Blog der Expedition zum Nachlesen
www.geomar.de/e345776 Weitere Informationen zur Expedition MSM70
www.ldf.uni-hamburg.de/meteor/wochenberichte.html Informationen zur aktuellen Expedition des Forschungsschiffs METEOR.

Karte der Grimaldi Seamounts. Visualisierung: Nico Augustin/GEOMAR
Das Forschungsschiff MARIA S. MERIAN im Hafen von Mindelo. Von hier startete Ende 2017 die Expedition MSM70, während der die Karten der Grimaldi-Seamounts entstanden. Foto: Jan Steffen/GEOMAR
Das Forschungsschiff MARIA S. MERIAN im Hafen von Mindelo. Von hier startete Ende 2017 die Expedition MSM70, während der die Karten der Grimaldi-Seamounts entstanden. Foto: Jan Steffen/GEOMAR