In der Laptewsee setzen die Wissenschaftler Verankerungen aus, die ein Jahr lang die Eigenschaften des Meerwassers beobachten sollen. Foto: Georgi Laukert, GEOMAR
Mit dem sogenannten Multicorer nehmen die Forscher Proben aus dem Meeresboden der Laptewsee. Foto: Georgi Laukert, GEOMAR
Das russische Forschungsschiff VIKTOR BUYNITSKIY im Hafen von Tiksi am Lena Delta. Foto: Georgi Laukert, GEOMAR.

Bild des Monats: Januar 2015

Unterwegs in der Nordostpassage

Unser Bild des Monats Januar zeigt Schiffe in der sibirischen Wilkizkistraße, einer Meerenge, die bei etwa 78° Nord das russische Festland von der Inselgruppe Sewernaja Semlja trennt. Aufgenommen wurde das Bild vom russischen Forschungsschiff VIKTOR BUYNITSKIY aus. Mit ihm haben deutsche und russische Wissenschaftler in den Jahren 2013 und 2014 in den sibirischen Schelfmeeren Daten über die Auswirkungen des Klimawandels in der Arktis gesammelt. Die beiden Expeditionen TRANSDRIFT XXI und TRANSDRIFT XXII waren Teil des bilateralen Projekts „Das transpolare System des Nordpolarmeeres (Transdrift)“, das das Bundesforschungsministerium und das Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Russischen Föderation gemeinsam fördern.


Starthafen für beide Expeditionen war Archangelsk am Weißen Meer. In einem zehntägigen Transit fuhren die Wissenschaftler mit der VIKTOR BUYNITSKIY von dort durch die Barentssee, vorbei an Nowaja Semlja und durch die Karasee, bis sie die Wilkizkistraße erreichten. Die Meerenge stellte jeweils die letzte Etappe auf dem Weg zum eigentlichen Untersuchungsgebiet, der Laptewsee, dar. Damit folgten die Wissenschaftler der legendären Nordostpassage, die aufgrund des voranschreitenden Klimawandels für immer längere Zeiten im arktischen Sommer befahrbar ist. In Engpässen wie der Wilkizkistraße können sich trotzdem nach wie vor Treibeisbarrieren bilden. Deshalb begleiten große Eisbrecher wie der Atomeisbrecher YAMAL (hier an den roten Aufbauten zu erkennen) die Schiffkonvois, die die Meerenge passieren wollen.


Die Laptewsee und die anderen flachen Schelfmeere Sibiriens sind für das Klima, die Meeresströmungen, die Eisbildung und die Ökologie der Arktis von besonderer Bedeutung. Daher stehen sie seit vielen Jahren im Fokus der Wissenschaft. Hier bildet sich beispielsweise ein großer Teil des Meereises, das dann mit der Tranpolardrift durch die Arktis und teilweise bis in den Nordatlantik treibt. Außerdem zeigen sich auf den arktischen Schelfmeeren besonders deutlich Veränderungen der Wassermassen und der Biodiversität. Das aktuelle Projekt baut auf langjährigen gemeinsamen deutsch-russischen Forschungsarbeiten auf, in denen Wissenschaftler vieler unterschiedlicher Disziplinen zusammenarbeiteten. Ziel ist es, das gesamte Ausmaß des Wandels in der Arktis zu erfassen.

 

Links:

http://www.transdrift.info Das transpolare System des Nordpolarmeeres (Transdrift)
http://www.oceanblogs.org/transpolardrift Projektblog mit Einträgen von den Expeditionen TRANSDRIFT XXI und XXII

Schiffe in der Wilkizkistraße. Foto: Georgi Laukert, GEOMAR
In der Laptewsee setzen die Wissenschaftler Verankerungen aus, die ein Jahr lang die Eigenschaften des Meerwassers beobachten sollen. Foto: Georgi Laukert, GEOMAR
In der Laptewsee setzen die Wissenschaftler Verankerungen aus, die ein Jahr lang die Eigenschaften des Meerwassers beobachten sollen. Foto: Georgi Laukert, GEOMAR
Mit dem sogenannten Multicorer nehmen die Forscher Proben aus dem Meeresboden der Laptewsee. Foto: Georgi Laukert, GEOMAR
Mit dem sogenannten Multicorer nehmen die Forscher Proben aus dem Meeresboden der Laptewsee. Foto: Georgi Laukert, GEOMAR
Das russische Forschungsschiff VIKTOR BUYNITSKIY im Hafen von Tiksi am Lena Delta. Foto: Georgi Laukert, GEOMAR.
Das russische Forschungsschiff VIKTOR BUYNITSKIY im Hafen von Tiksi am Lena Delta. Foto: Georgi Laukert, GEOMAR.