Fest installierte, frei treibende sowie fernsteuerbare Messinstrumente beobachten schon heute kontinuierlich Teile des Ozean. Grafik: Scripps
Prof. Dr. Uwe Send gehört zu den weltweit anerkannten Experten für Ozeanobservatorien. Foto: privat

Per Mausklick in die Tiefsee

Öffentlicher Abendvortrag des Ozeanographen Professor Uwe Send vom Scripps Institution of Oceanography

25.01.2012/Kiel. Die kontinuierliche Beobachtung der Ozeane mit Hilfe von Robotern und festen Observatorien ist eine der großen Herausforderungen für die Meeresforschung. In einem öffentlichen Abendvortrag gibt Professor Uwe Send vom renommierten Scripps Institution of Oceanography Einblicke in den aktuellen Stand der Entwicklung. Der Vortrag ist Teil einer Gastprofessur am Kieler GEOMAR, finanziert von der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung.

Wochenlange Schiffsreisen zu abgelegenen Meeresgebieten, Messungen, die nur Momentaufnahmen vom Zustand des Ozeans in einem eng umgrenzten Untersuchungsgebiet liefern: So sah lange Zeit der Alltag für Meereswissenschaftler aus. Die riesige Fläche der Weltmeere – alleine der Pazifik ist größer als alle Kontinente zusammen – erschwert eine umfassende wissenschaftliche Beobachtung. Auch Satelliten helfen nur bedingt. Sie können die Oberfläche der Meere erfassen, nicht jedoch deren Inneres. Seit einigen Jahren nutzen Meeresforscher daher autonome oder ferngesteuerte Messroboter und fest in den Ozeanen installierte Observatorien, die kontinuierlich Daten erheben und an die Heimatinstitute übermitteln. Erste ans Internet angebundene Ozeanobservatorien ermöglichen Wissenschaftlern, Versuche in der Tiefsee einfach vom Computer im Büro aus zu steuern. Der Ausbau von Observatorien wird von Meeresforschern als eine der größten Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte angesehen. 

Einer der weltweit anerkannten Experten für die Ozeanbeobachtung ist der Ozeanograph Professor Dr. Uwe Send vom Scripps Institution of Oceanography in La Jolla (Kalifornien). Aktuell ist Professor Send zu Gast am GEOMAR | Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Der Aufenthalt wird finanziert von der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung. Im Rahmen seines Gastaufenthaltes hält Professor Send einen öffentlichen Abendvortrag mit dem Titel:

„Internet in die Tiefe: Faszinierende Technologien zur Erforschung des Ozeans“ 

Ort: Kunsthalle zu Kiel, Düsternbrooker Weg 1, 24105, Kiel
Zeit: Dienstag, 31. Januar 2012, 19 Uhr

Der Vortrag erläutert die technischen Herausforderungen bei der Beobachtung des Ozeans anhand von aktuellen Beispielen aus der Forschung. Wichtig bei vielen Anwendungen ist der Zugang zu den Daten und Sensoren in der Tiefe per Fernübertragung, wofür Ingenieure und Wissenschaftler eine breite Mischung aus neuen Technologien zum Einsatz bringen. In seinem Vortrag zeigt Professor Send, wie inzwischen Echtzeitdaten aus allen Meerestiefen zugänglich sind, und welche Beobachtungsplattformen dafür zur Verfügung stehen.

Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Hintergrundinformationen:
Prof. Dr. Uwe Send hat zunächst Mathematik und Physik an der Universität Bochum studiert. Nach einem Master in Astronomie (University of Sussex) folgte ein weiterer Masterabschluss in Ozeanographie an der Universität Southampton. 1988 promovierte er am Scripps Institution of Oceanography. Von 1995 bis 2003 forschte und lehrte Uwe Send am Kieler Institut für Meereskunde (IfM), wo er von 1998 bis 2003 auch die Abteilung Meeresphysik leitete. Seit 2003 ist er Professor am Scripps Institution of Oceanography und der University of California San Diego (USCD). 


Ansprechpartner:
Jan Steffen (GEOMAR, Kommunikation & Medien), Tel.: 0431 / 600-2811, jsteffen(at)geomar.de

Fest installierte, frei treibende sowie fernsteuerbare Messinstrumente beoabchten schon heute kontinuierlich Teile des Ozean. Grafik: Scripps
Fest installierte, frei treibende sowie fernsteuerbare Messinstrumente beobachten schon heute kontinuierlich Teile des Ozean. Grafik: Scripps
Prof. Dr. Uwe Send gehört zu den weltweit anerkannten Experten für Ozeanobservatorien. Foto: privat
Prof. Dr. Uwe Send gehört zu den weltweit anerkannten Experten für Ozeanobservatorien. Foto: privat