Bild des Monats: Mai 2021

Seepocken und Meersalat auf Felsen der Schwedischen Westküste im Skagerrak

Das Besondere an der Kieler Förde ist, das Sauerstoffgehalt, pH-Wert und Temperaturen innerhalb von Wochen oder sogar Tagen stark schwanken können. Sind Organismen, die hier leben, besser auf den Klimawandel vorbereitet als andere? Dieser Fragestellung widmeten sich Meereswissenschaftler*innen aus Kiel. Für ihre Studien setzten sie Seepocken verschiedenen CO2-Konzentrationen aus. Dabei verglichen die Forschenden Seepocken aus der Kieler Förde mit einer Population aus der chemisch stabileren Schärenwelt vor der Westküste Schwedens. Die Tiere aus der Förde, die ohnehin mit schwankenden CO2-Konzentrationen klarkommen müssen, reagierten recht unempfindlich auf die Zukunftsszenarien. Die Schalen der Seepocken litten bei sehr hohen Konzentrationen zwar etwas, aber das waren rein äußerliche Merkmale, Fortpflanzung und Sterberate zeigten keinerlei Veränderungen. Die Stresstoleranz der schwedischen Seepocken erwies sich dagegen als relativ niedrig, in den Versuchen wuchsen sie nicht mehr in dem Maße wie gewöhnlich und es starben mehr Individuen. Gerade weil sie nicht unter so variierenden Umweltbedingungen leben, sind sie vermutlich sehr viel anfälliger gegenüber Veränderungen.

Foto: Christian Pansch

Seepocken und Meersalat auf Felsen der Schwedischen Westküste im Skagerrak Foto: Christian Pansch