POSEIDON POS538

Bereich:
Mittelmeer, Ägäis
Zeit:
07.10.2019 - 28.10.2019
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Jens Karstens

Die Expedition POS538 hat den Unterwasservulkan Kolumbo nordöstlich von Santorini als Ziel. Im Jahre 1650 n. Chr. eruptierte der Kolumbo in der Ägäis und löste einen Tsunami aus. Der Ausbruch forderte zahlreiche Todesopfer. Auch wenn numerische Simulationen darauf hindeuten, dass der Tsunami von einer submarinen Explosion oder pyroklastischen Strömen ausgelöst wurde, ist dessen Entstehung bis heute nicht eindeutig geklärt. Während der Ausfahrt POS538 werden wir den ersten 3D-seismischen Datensatz eines gesamten Vulkankegels aufzeichnen und mit diesem das Wachstum und die Zerstörung des Vulkankegels detailliert rekonstruieren. Damit werden wir die wichtigsten Parameter der Tsunamientstehung bestimmen. Zusätzlich kommen Ozeanbodenseismometer zum Einsatz und es werden seismische Profile zur Vorbereitung einer Meeresbodenbohrkampagne gesammelt. Mit Hilfe aller Erkenntnisse können wir numerische Tsunamisimulationen zur Gefahrenabschätzung für die Ägäis signifikant verbessern. Die gewonnenen Erkenntnisse können ferner dazu beitragen das Gefahrenpotential durch andere submarine Vulkane besser abzuschätzen.