MARIA S. MERIAN MSM05/5

Bereich:
Grönlandseewirbel + Kontinentalrand von Westspitzbergen
Zeit:
18.07.2007 - 10.08.2007
Institution:
IFM-GEOMAR
Leitung:
Gereon Budéus

Merian Expedition MSM05/5: Spitzbergen (Reykjavik-Longyearbyen), Fahrtleitung: G. Budeus (AWI), R. Spielhagen (IFM-GEOMAR): 18.07.07.-10.08.07:


Der Abschnitt MSM05/5 beinhaltet zwei wissenschaftliche Programme: Ein ozeanographisches im Grönlandseewirbel (G. Budéus) sowie ein maringeologisches am Kontinentalrand von Westspitzbergen und auf dem Yermak-Plateau (R. Spielhagen). Zuerst werden die Arbeiten in der Grönlandsee durchgeführt, welche eines der weltweit wenigen Gebiete ist, in denen Wasser aus dem Oberflächenbereich genügend hohe Dichte erreichen kann, um in große Tiefen abzusinken. Hier fand in den letzten zwei Dekaden eine grundlegende Umstrukturierung des Systems statt, bei der der klassische zentrale Kaltwasserdom durch eine ausgeprägte Zweierschichtung ersetzt wurde. Die ozeanographischen Untersuchungen in diesem Fahrtabschnitt beschäftigen sich mit dem Absinkprozess der Grenze zwischen den beiden Schichten und ihrer Beziehung zur Winterkonvektion.
Darüber hinaus wird die relative Bedeutung der verschiedenen Konvektionsformen, zu denen auch sehr langlebige Wirbelstrukturen gehören, untersucht. Hierzu werden hydrographische Messungen durchgeführt und autonom profilierende Verankerungen ausgewechselt.
Ziel der nachfolgenden maringeologischen Arbeiten ist die Gewinnung von langen, möglichst großvolumigen Sedimentkernen aus ausgewählten Gebieten am nordwestlichen Kontinentalabhang von Svalbard und dem sich nördlich anschließenden Yermak-Plateau. Ausgewählt wurden Bereiche, aus denen hohe Ablagerungsraten bekannt sind, bzw. in denen aufgrund der Meeresbodenmorphologie hohe Raten erwartet werden können. Anhand der Untersuchung der Kerne soll unter Anwendung verschiedener sedimentologischer, mikropaläontologischer und geochemischer Methoden die Variabilität der Meereisgrenze und der Advektion von Atlantikwasser während der letzten ca. 10.000 Jahre ("Holozän") rekonstruiert werden.