POSEIDON POS453

Bereich:
Atlantik; Galizien
Zeit:
22.05.2013 - 12.06.2013
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Dirk Klaeschen

Als sich der Atlantische Ozean öffnete, trennte sich die heutige Iberische Halbinsel von der Insel Neufundland. Bevor Kontinente derart aufbrechen, wird die kontinentale Erdkruste stark gedehnt und verdünnt sich dabei. An einigen Kontinentalrändern sind die späten Stadien dieser Dehnungsbewegungen von Bewegungen entlang geologischer Störungen mit flachen Winkeln dominiert, die von serpentinisiertem Periodit unterlagert sind. Man nimmt an, dass während des Aufbrechens der obere Erdmantel bis zum Meeresboden offen gelegt wurde. Bisher fehlen aber dreidimensionale Untersuchungen dieser Strukturen.
Eine Region, in der derartige Strukturen zu beobachten sind, ist der Kontinentalhang vor der Küste Galiziens (Nordspanien).

Im Juni und Juli 2013 soll dort mit Hilfe des us-amerikanischen Forschungschiff MARCUS G. LANGSETH die bisher größte, rein wissenschaftliche 3D-Seismik-Untersuchung durchgeführt werden. In Zuge der Untersuchung werden 3D-Abbildungen der Wassersäule und 20 Kilometer unterhalb des Meeresbodens über eine Fläche von 85 mal 22 Kilometer angefertigt. An dem Projekt sind Wissenschaftler aus den USA, aus Großbritannien und aus Deutschland (GEOMAR) beteiligt.

Zur Vorbereitung des Großversuchs legen Wissenschaftler des GEOMAR sowie britische Kollegen im Mai und Juni 2013 mit dem deutschen Forschungsschiff POSEIDON 78 Ozeanboden-Seismometer (OBS) im Untersuchungsgebiet aus und sammeln aktuelle hydrographische Daten. Die OBS werden später die akustischen Signale des Seismik-Systems aufnehmen und zusätzliche Informationen über das Gestein der Kontinentalen Erdkruste und des oberen Erdmantels liefern. Mit dem so entstehenden einzigartigen Datenset soll das Verständnis über die Vorgänge in der Lithosphäre beim Auseinanderbrechen von Kontinenten verbessert werden. Gleichzeitig sollen die Möglichkeiten und Grenzen für ozeanographische Untersuchungen mit Hilfe seismischer Methoden untersucht werden.