METEOR M175

Bereich:
Mittelatlantischer Rücken (MAR) zwischen 33°N und 36°N
Zeit:
02.06.2021 - 28.06.2021
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Thor Hansteen

Ozeanische Bruchzonen wurden bereits lange vor der Entwicklung der Theorie der Plattentektonik in morphologischen Karten des Pazifischen Ozeans entdeckt. Nach der Einführung der Plattentektonik wurde erkannt, dass Bruchzonen den inaktiven Teil ozeanischer Transformverwerfungen abbilden. Doch in den vergangenen Jahrzehnten fanden Bruchzonen und Transformstörungen nur wenig Beachtung. Am GEOMAR durchgeführte Untersuchungen implizieren, dass Transformverwerfungen –widersprüchlich zum bisherigen Bild der Plattentektonik – keine konservativen Plattengrenzen darstellen; stattdessen deuten numerische Modellierungen darauf hin, dass Transformverwerfungen unterhalb der Blattverschiebungszone eine Region ausbilden, in der Extension dominiert. Darüber hinaus deuten bathymetrische Daten darauf hin, dass magmatische Prozesse an ihren Enden in einer zweiten Akkretionsphase neue Kruste generieren und somit die Transformzone magmatisch überprägen. Beide Hypothesen sollen durch die Aufnahme neuer Datensätze am Mittelatlantischen Rücken (MAR) zwischen 33°N und 36°N überprüft werden. Hierzu sollen in einer ersten Pilotstudie Erdbeben registriert werden, um das Spannungsfeld abzuleiten. Darüber hinaus sollen anhand bathymetrischer Daten sowie geologischer Beprobungen und Videobeobachtungen magmatische Prozesse evaluiert werden.