POSEIDON POS405

Bereich:
Donaudelta
Zeit:
08.12.2010 - 22.12.2010
Institution:
IFM-GEOMAR
Leitung:
Jörg Bialas

Vom 09. bis 23. Dezember 2010 führt das Kieler Forschungsschiff POSEIDON eine Expedition im Rahmen des SUGAR-Projektes im Schwarzen Meer durch. Ziel der Expedition unter der Leitung von Dr. Jörg Bialas (IFM-GEOMAR) ist die ausführliche Seeerprobung neuer Sensortechnik.
In den SUGAR-Teilprojekten A1 und A2 wurden neue Gerätschaften (Wassersäulen Vermessung mit Multibeam – WCI, tief geschleppter Streamer - DTMCS, geschleppte Elektromagnetik - CSEM) entwickelt, die im Labor und der flachen Ost- oder Nordsee nicht oder nur eingeschränkt getestet werden können. Zum einen bieten die deutschen Randmeere nicht genügend Wassertiefe, zum anderen finden sich hier keine Gashydrate. In Übereinstimmung mit dem weiteren Fahrplan des FS POSEIDON wurde daher der Donaufächer im Schwarzen Meer als Zielgebiet ausgesucht. Hier sind sowohl aktive Gasaustritte am Meeresboden bekannt, als auch sogenannte BSR Strukturen, die freies Gas im Sediment mit darüber liegenden Hydraten anzeigen. Das neu in der POSEIDON installierte Multibeam von ELAC Nautik (Kiel) wird dabei erstmals im Tiefwasser (> 500 m) nach Gasblasen als Indikator für größere Mengen freien Gases im Sediment eingesetzt. Im gleichen Arbeitschritt wird auch der Meeresboden vermessen und an Bord eine exakte Karte erstellt. Erst nach diesen Vorarbeiten können die geschleppten Systeme sicher und zielgerichtet eingesetzt werden.
Der tief geschleppte Streamer wird etwa 100 m über dem Meeresboden und ca. 3 km hinter dem Schiff geschleppt. Im 5 Sekunden-Rhythmus werden Schallsignale ausgesandt, die im Meeresboden an unterschiedlichen Schichten unterschiedlich reflektiert werden. Sie ergeben so ein akustisches Abbild der Sedimente und Gashydrate. Strukturen von wenigen Metern Seitenlänge können so bis in 500 m Tiefe unter dem Meeresboden abgebildet werden.
Ergänzt wird diese Untersuchung durch die Elektromagnetik von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover (BGR). Mittels eines künstlichen elektromagnetischen Feldes wird die Leitfähigkeit des Untergrundes auf ausgewählten Profilschnitten vermessen. In Abhängigkeit von der Porenfüllung des Gesteins (z.B. Wasser oder Hydrat) erfährt die Ausdehnung des Quellsignals eine unterschiedliche Form.
Start und Zielhafen der Fahrt ist Constanta in Rumänien.