SONNE SO244/1

Bereich:
Östlicher Südpazifik
Zeit:
31.10.2015 - 24.11.2015
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Jan Hinrich Behrmann

Die Struktur und Morphologie des Meeresbodens und der oberflächennahen Schichten birgt Informationen über die permanente, durch Erdbeben oder plastisches Kriechen erzeugte Verformung in der Oberplatte, sowie zur Entstehung und Verlauf von Erdbeben und daraus resultierenden Tsunamis.
Während der Expedition SO244/1 wird der Meeresboden am Kontinentalabhang vor Iquique (Chile) mit dem schiffsgebundenen Fächerecholot und dem AUV ABYSS des GEOMAR so hochauflösend kartiert, dass aktive tektonische Verwerfungen und - soweit vorhanden – untermeerische Hangrutschungen identifiziert werden können. Auf diese Weise können aktive Deformationen der Oberplatte und katastrophale Massenbewegungen von Sedimenten quantifiziert werden. Die Untersuchungen dienen hauptsächlich der Vorerkundung für die Ausbringung des geodätischen Netzwerkes GeoSEA am Meeresboden auf SO244/2.
Die Untersuchungen erhalten Aktualität durch das Pisagua-Erdbeben (M=8.2) vom 1.4.2014, bei dem die Plattengrenze nördlich des Untersuchungsgebietes durchbrochen wurde. Dieses liegt innerhalb des letzten, mechanisch blockierten seismotektonischen Segments am aktiven Plattenrand von Chile. Bathymetrische Kartierung wird einen wichtigen Referenzdatensatz für mögliche vergleichende Untersuchungen nach dem zukünftigen seismischen Bruch darstellen.