POSEIDON POS496

Bereich:
Ionisches Meer
Zeit:
24.03.2016 - 04.04.2016
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Sebastian Krastel-Gudegast

Der Ätna ist der größte aktive Vulkan in Europa und dominiert das Landschaftsbild Ostsiziliens. Der Vulkan grenzt unmittelbar an die Hauptstadt Siziliens Catania. Sie erlitt nicht nur starke Schäden durch die Erdbeben in den Jahren 1169 und 1693, sondern auch durch etliche Lavaströme, die über und um die Stadt in das Meer flossen.
Heute ist der Küstengürtel rund um die Stadt dicht besiedelt und stellt mit etwa einer Million Einwohner sowie wichtiger Infrastruktur und Industrie das Zentrum Siziliens dar. Zudem ist nicht zu vernachlässigen, dass Sizilien generell ein sehr beliebtes Urlaubsziel – auch für deutsche Urlauber – darstellt.
Gerade wegen seiner exponierten Lage ist der Ätna einer der intensivst überwachten Vulkane der Welt. An Land wird der Ätna schon lange mit Hilfe verschiedener Verfahren beobachtet. Die Messungen ergaben, dass die östliche und südliche Flanke des Vulkans instabil sind. Sie gleiten langsam aber stetig ins Meer, doch noch niemand konnte diesen Prozess bisher unter Wasser vermessen. Deshalb ist es Ziel und Aufgabe des Forschungsschiffes Poseidon auf der Expedition POS496 die dafür benötigten Messgeräte auszubringen. Primär wird das Team dabei die Geschwindigkeit, mit der die Flanken ins Meer gleiten, und den Einfluss auf den Meeresboden messen. Dafür werden insgesamt fünfzehn Instrumente auf dem Meeresboden abgesetzt. Sie sollen bis zu drei Jahre am Meereboden bleiben und dort verschiedene Geodaten erheben. Zu den Geräten zählen Geodäsie-Stationen, die die Verschiebung des Meeresbodens vermessen, sowie drei Boden-Neigungsmessungsgeräte, um die mögliche Instabilität des Untergrundes zu erfassen. Zusätzlich zu diesen Messgeräten werden sechs Ozeanbodenseismometer ausgebracht, die ergänzend zu den an Land befindlichen Geräten eingesetzt werden.
Mit den neuen Daten soll die Dynamik des Ätna, sowie dessen instabile Flanken und damit einhergehende Georisiken besser verstanden werden.