POSEIDON POS524

Bereich:
Grimsey, nördl. Island
Zeit:
07.06.2018 - 26.06.2018
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Sebastian Hölz

Im marinen Umfeld können erhöhte elektrische Leitfähigkeiten sowohl durch Vererzungen als auch durch heiße, saline Fluide verursacht werden. Solche leitfähigen Untersuchungsziele können mit geeigneten elektromagnetischen Systemen wie dem neuartigen MARTEMIS1-System erforscht werden, mit welchem wir bereits eine sedimentbedeckte Vererzung am Palinuro Seamount untersucht haben (Ausfahrt POS483). Der Palinuro Seamount weist keine nennenswerte hydrothermale Aktivität auf und ist daher ideal für das Studium des Einflusses von Vererzungen auf EM Messungen geeignet. Mit dem MARTEMIS-System konnte nicht nur eine Anomalie im Bereich einer bereits bekannten Vererzung detektiert werden sondern auch eine weitere Anomalie, die als unbekannte Vererzung in größeren Tiefen interpretiert wird (weitere Untersuchungen: 02.2017, POS509). Im Rahmen dieses Antrags möchten wir untersuchen, inwieweit das MARTEMIS- und weitere EM-Systeme geeignet sind, um aktive hydrothermale Systeme im Umfeld des Grimsey Feldes (nördlich von Island, s.a. POS229, POS253, POS291) zu erforschen. Die EM Untersuchungen können nicht nur Aufschluss über den Aufbau des Hydrothermalfeldes geben, sondern auch potentiell vorhandene Vererzungen in größeren Tiefen detektieren. Die Interpretation der EM Messungen wird durch geophysikalische (Wärmelanze) und geologische (Schwerelot) Messungen unterstützt.