ALKOR AL567

Bereich:
Ostsee
Zeit:
18.10.2021 - 31.10.2021
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Jens Greinert

Munition und Minen wurden nach dem Zweiten Weltkrieg massiv in ausgewiesenen Munitionsversenkungsgebieten entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste versenkt. Rostende Minen sind eine Gefahr für die marine Umwelt, da sie toxische Substanzen wie TNT, ADNT, Hg und Pb als Schadstoffe freisetzen. Ziel der beiden Forschungsfahrten ist es, die während früherer Ausfahrten erfolgten Wasserbeprobungen (POS530, L13-20, AL548) zu wiederholen um ein küstennahes Monitoring in Deutschen Gewässern zu etablieren (UDEMM Best Practices, Greinert, 2019). Beide Ausfahrten werden im Rahmen der EU-Projekte BASTA und ExPloTect durchgeführt. Ex-situ und Quasi- Echtzeitmethoden zur Detektion von sprengstofftypischen Verbindungen im Wasser sollen weiter getestet und angewendet werden. Dafür wird ein im Projekt ExPloTect entwickeltes Probennahmesystem eingesetzt und weiter verfeinert. Zudem sollen hochaufgelöste hydroakustische und optische Kartierungen über die nautischen Grenzen von bekannten Munitionversenkungsgebieten hinaus die tatsächlichen Ausdehnungen von munitionsbelasteten Gebieten feststellen. Hierfür wird die existierende Kartierung erweitert (eigene Messungen des UDEMM- und des BASTA-Projekts, Vermessungen Dritter aus dem BASTA-Projekt) und auch Gebiete mit erhöhtem Munitionsaufkommen und Kontaminationsgefahr wiederholt vermessen, um innerhalb eines lokalen Monitoring-Schemas potentielle Objektumlagerung zu detektieren (-> UDEMM Best Practices). Parallele Vermessungen mit geschlepptem Magnetik-Gradiometern und fest- installierten 3D-Sub-Bottom-Profilern werden zu einer noch genaueren Erkundung der Munitionsversenkungsgebiete eingesetzt. Die Integration von Magnetik-Sensoren auf den AUVs und deren automatische Auswertung während des Tauchgangs werden vorangetrieben, um eine autonome Navigation zu ermöglichen.