ODEN ODEN_SynopticArcticSurvey

Bereich:
Arktis
Zeit:
25.07.2021 - 20.09.2021
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Toste Tanhua

In der Arktis tritt der der Klimawandel am offensichtlichsten zu Tage. Dies zeigt sich zum Beispiel im starken Rückgang der Meereisbedeckung des arktischen Ozeans, mit Auswirkungen auf die Wärmebilanz der Region und indirekt die Zirkulation in Ozean und Atmosphäre. Elementarer Bestandteil der Ozean-Zirkulation ist die Bildung von Tiefenwasser. Sie geht einher mit dem Transport von gelösten Gasen wie Kohlendioxid von der Oberfläche in das Innere des Ozeans. Dieser Prozess wird Ventilation genannt und er ist im arktischen Ozean überproportional ausgeprägt. Da er einen wichtigen Puffer für Treibhausgasemissionen darstellt, ist seine Kenntnis entscheidend für aussagekräftige Klimaszenarien. Über welche Zeiträume die Ventilation sich erstreckt und wohin sich Wassermassen mit gelöstem Kohlendioxid in welcher Zeit ausbreiten, kann mit Hilfe bestimmter Spurenstoffe (Tracers) bestimmt werden. Während der Expedition auf dem schwedischen Eisbrecher ODEN sollen Proben in der Zentralarktis genommen und auf Tracer hin untersucht werden. Dabei kommt auch die neue Atom Trap Trace Analysis (ATTA) Methode zum Einsatz, mit der es nun möglich ist, das Radioisotop 39Ar in Meerwasser zu messen.
Die Daten dienen dazu; Modelle zur Aufnahme und Verteilung von anthropogenem Kohlenstoff im Ozean zu verbessern. Die Resultate werden mit biogeochemischen
Ansätzen verglichen und zur Abschätzung der Ozeanversauerungsrate verwendet.
Weitere Tracerdaten geben Aufschluss über die Zirkulation im nordatlantischen Raum sowie die Prozesse an der Ozeanoberfläche.
Die Ergebnisse dieses Projekts werden somit umfangreiche Beiträge liefern zum besseren Verständnis der Zirkulation und Ventilation des arktischen Ozeans, der Kohlenstoffaufnahmekapazität der Ozeane und der Konsequenzen des sich ändernden arktischen und globalen Klimas.