MARIA S. MERIAN MSM122

Bereich:
Mittelatlantischer Rücken
Zeit:
19.10.2023 - 09.11.2023
Institution:
Leitung:
Ingo Grevemeyer

Lange bevor die Plattentektonik entwickelt wurde, waren Ozeanische Bruchzonen bereits in morphologischen Karten des Pazifischen Ozeans entdeckt worden. Nach Einführung der Plattentektonik wurde erkannt, dass diese Bruchzonen den inaktiven Teil ozeanischer Transformverwerfungen darstellen. In den letzten Jahrzehnten fanden Bruchzonen und Transformstörungen jedoch wenig Beachtung. Am GEOMAR durchgeführte Untersuchungen deuten jedoch darauf hin, dass Transformverwerfungen – im Widerspruch zur Plattentektonik – keine konservative Plattengrenzen darstellen; d.h., numerische Modellierungen zeigen, dass Transformstörungen unterhalb der Blattverschiebungszone eine Region ausbilden, in welcher Extension dominiert. Darüber hinaus deuten bathymetrische Daten darauf hin, dass an ihren Enden magmatische Prozesse in einer zweiten Akkretionsphase neue Kruste generieren und somit die Transformzone magmatisch überprägen. Diese Hypothesen sollen durch die Aufnahme neuer Datensätze am Mittelatlantischen Rücken südlich der Azoren bei 35°N an der Oceanographer Transform überprüft werden. Hierzu sollen in einer Langzeitstudie über ein Jahr Erdbeben registriert werden, um tektonisch-aktive
Strukturen abzubilden und das Spannungsfeld abzuleiten. Parallel dazu werden geodätische Messungen durchgeführt, um die Verschiebungsrate der aktiven Störungszone zu messen. Darüber hinaus sollen an Hand von magnetischen und bathymetrischen Daten die Akkretierung von Kruste in der Verwerfungszone evaluiert werden.