METEOR M133

Bereich:
Südatlantik
Zeit:
15.12.2016 - 13.01.2017
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Martin Visbeck

Die Beobachtung des Ozeans, also die Messung von physikalischen, chemischen aber auch biologischen Parametern auf hoher See, ist die Grundlage aller weiteren Erkenntnisse über die Weltmeere. Die Arbeit auf einem Forschungsschiff mit ihrer Abhängigkeit vom Wetter und den besonderen Bedingungen auf einer schwankenden Laborplattform zu erleben ist daher eine wertvolle Erfahrung für alle zukünftigen Meereswissenschaftlerinnen und Meereswissenschaftler.

Das GEOMAR und der Exzellenzcluster „Ozean der Zukunft“ ermöglichen zusammen mit dem Forschungszentrum MARUM, der „Partnership for Observation oft the Global Ocean“ und dem Horizon2020-Projekt AtlantOS 11 Studierenden aus 5 Staaten ein einzigartiges Forschungstraining im Bereich der Ozeanbeobachtung im Südatlantik. Es findet im Rahmen der METEOR-Expedition M133 von Kapstadt (Südafrika) nach Port Stanley (Falklandinseln) statt.

Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden hautnah Forschung aus den Bereichen der physikalischen Ozeanographie, der marinen Meteorologie, der Biogeochemie, der Planktonökologie und der Paleoozeanographie kennenlernen. Sie werden in einer Reihe von Messinstrumenten geschult, nehmen an einer Vorlesungsreihe teil und arbeiten ein eigenes Forschungsthema aus.

Darüber hinaus ermöglicht die Überquerung des Südatlantiks das Aufnehmen von ozeanographischen und meteorologischen Daten. Insbesondere werden physikalische und chemische Messgrößen erhoben und Aerosol und Wolkenmessungen durchgeführt. Ein begrenztes hydrographisches Programm fokussiert auf die Randströme am Ost- und Westrand des Südatlantiks mit einigen CTD Stationen. Während der Expedition werden regelmäßig von den Bremer Kollegen Planktonnetze gezogen.

Die Expedition ist fokussiert auf die multidisziplinäre Vermessung des Südatlantischen-Subtropenwirbels entlang des 34.5° Breitengrades. Dieser Schnitt verläuft entlang eines internationalen Verankerungsarrays (SAMOC) und bildet ungefähr die X18 XBT Linie ab.
Die meisten Messungen können während der Fahrt durchgeführt werden und benutzen Oberflächenwasser zur Bestimmung von Oberflächentemperatur und –salzgehalt als auch schiffsgestützte ADCP Stömungsmessungen. Weiterhin wird eine Unterwegs-CTD eingesetzt, die beim fahrenden Schiff die oberen 300m beproben kann. Chemische Analysen der Oberflächenwasser und atmosphärische Messungen sind von wissenschaftlichem Interesse, um unterschiedliche Regionen zu vergleichen und auch langfristige Änderungen zu dokumentieren. Am West- und Ostrand werden Messungen über die volle Wassersäule unternommen.
Oberflächennahe Planktondiversität erlaubt es, die in den Sedimentkernen gefundenen Schalen besser zu kalibrieren. Weiterhin werden Proben der Biodiversität für spätere Laboranalysen genommen.

Weiterhin werden Fächerlotmessungen kontinuierlich genommen und 19 profilierende Argofloats ausgesetzt, um das globale Ozeanbeobachtungsnetz aufrecht zuhalten.