POSEIDON POS522

Bereich:
Tyrrhenisches Meer
Zeit:
10.04.2018 - 29.04.2018
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Armin Freundt

Stromboli in den Äolischen Inseln ist bekannt als über historische Zeiten hinweg durchgehend aktiver Vulkan. Weniger bekannt ist Stromboli als Ursprung von Tsunamis, die die Küsten der Tyrrhenischen See bedrohen und aus Flanken-
kollapsen entstehen. Der letzte Tsunami geschah 2002, fünf passierten allein im letzten Jahrhundert, und und während der letzten 13 Tausend Jahre ereigneten sich mindestens vier grosse Flankenkollapse. Die Abschätzung künftiger Lawinen und Tsunami Gefahren benötigt die Dokumentation der Alter, Häufigkeit, Mechanismen und Magnituden der Ereignisse in der Vergangenheit.
Diese wollen wir bestimmen, in dem wir sediment profile vom Meeresboden nördlich von Stromboli gewinnen, wo die distalen Turbidite der proximalen Lawinen abgelagert wurden. Ausser der stratigrafischen Abfolge wollen wir durch ein Netzwerk von Kernen die lateralen Faziesänderungen dokumentieren, da sie besonders Aufschlüsse über die Dynamik der Prozesse liefern. Nahe bei Stromboli gibt es drei Seamount-Komplexe mit morphologischen Hinweisen auf Kollaps Ereignisse, die aber ansonsten praktisch unbekannt sind (bisher nur 2 Dredgeproben). Mit Schiffsbathymetrie, Wasser- (CTD) und Gesteins- (Dredge) Beprobungen wollen wir die Kollapsstrukturen und magmatischen Zusammensetzungen charakterisieren, sowie hydrothermale Anzeichen für aktiven Vulkanismus aufspüren.