ALKOR AL592

Bereich:
Ostsee, Bornholmbecken
Zeit:
15.04.2023 - 27.04.2023
Institution:
GEOMAR
Leitung:
Jan Dierking

Die Ostsee ist vergleichsweise artenarm, liefert jedoch wichtige Ökosystemleistungen für die Ostsee-Anrainerstaaten. Gleichzeitig ist es eines der am stärksten durch globalen und regionalen Wandel betroffenen Meere, einschließlich schneller Erwärmung, Eutrophierung und der Ausbreitung anoxischer Zonen und daraus resultierenden biologischen Veränderungen. Die beantragten Monitoring Ausfahrten setzen eine in dieser Form einmalige integrative Langzeitdaten- und Probenserien der pelagischen Systeme der zentralen Ostsee fort, die seit dem Jahr 1986 jährlich auf dem gleichen Stationsnetz und mit konsistenter Methodik durchgeführt wurde. Diese beinhaltet die Erfassung von Primärdaten (Hydrografie, Zusammensetzung der Fisch- und Quallengemeinschaften einschließlich des Auftretens nicht-heimischer Arten, Einzelfischdaten) und die Sammlung und Archivierung biologischer Proben für nachgelagerte Analysen (Erfassung der Phyto- und Zooplanktongemeinschaften einschließlich der Ei- und Larvalstadien kommerzieller Fische, Dorschproben für Fruchtbarkeits-, Mageninhalts-, stabile Isotopen-, Parasiten-, und molekulare Analysen; verschiedene andere Fisch- und Nahrungsnetzproben). Zudem werden die Fahrten genutzt, um neue Methoden und Ansätze wie bildgebende Surveyverfahren und „Food fall“ Experimente zur Erweiterung der Datenreihe zu testen und im Erfolgsfalls zu integrieren. Die enge Verzahnung mit laufenden Analysen und Projekten sowie für die Zukunft geplanten Projekten garantiert die aktive Nutzung der resultierenden Langzeitdaten- und Probenreihe für die Jahre 1986-2026, mit dem Ziel, das dringend benötigte Verständnis zu Veränderungen der pelagischen Ökosysteme der zentralen Ostsee und ihrer Artengemeinschaften unter dem Einfluss von globalem und regionalem Wandel und anthropogener (Über-)Nutzung maßgeblich zu verbessern.